Rennrad am Col d´Aubisque
Tourklassiker Col d´Aubisque

Rennradfahren in den Pyrenäen

Eine Rennradreise in die Pyrenäen war schon lang eines meiner Träume. Schon oft habe ich die Touretappen über die grünen Hügel und Pässe verfolgt und habe mir gewünscht, dort einmal selbst Radfahren zu können. Grüne Hügel, tiefe Täler und verwunschene Ortschaften. Die Landschaft wirkt sehr lieblich, aber viele der Pässe haben es in sich. Und oft entscheidet sich in diesem Gebirgszug zwischen Frankreich und Spanien das Rennen um den Gesamtsieg der Tour de France. Jeder Radsport-Fan sollte einmal in seinem eine Rennradreise in die Pyrenäen planen. Eines ist sicher: man wird nicht enttäuscht und kommt mit vielen schönen Eindrücken wieder.

Tourklassiker Col d´Aubisque: nicht selten trifft man hier Wildpferde and und der Heidelbeerkuchen im Restaurant am Pass lohnt sich sehr.

Radsport-Geschichte am Col du Tourmalet

Aber warum sind die Pyrenäen ein so Geschichtsträchtiger Ort? Hier liegt die Wiege der Tour de France, hier wurde Radsportgeschichte geschrieben. Klangvolle Namen wie Col du Tourmalet, Luz Ardiden oder Col d’Aubisque lassen Rennradfahrerherzen höherschlagen. Zum ersten Mal wurde der 2115 m hohe Gebirgspass 1910 als erster Hochgebirgspass überhaupt in die Tour de France mit aufgenommen. Damals führte nur ein schmaler Pfad über den Pass, in den Pyrenäen gab es zudem damals wilde Bären. Man muss sich vorstellen, das die Radfahrer 1910 auf einer Etappe im Schnitt 300 km zurücklegten… und das teilweise auf beschneiten Pfaden. Unter schwersten Bedingungen schafften es die Fahrer über den Tourmalet, der Etappensieger Octave Lapize beschimpfte die Organisatoren nach dieser schweren Etappe als Mörder… Heute gilt der Col du Tourmalet zusammen mit L’Alpe d’Huez, dem Col du Galibier und dem Mont Ventoux als einer der schwersten und berühmtesten Anstiege der Tour de France und wurde seitdem mehr als 75 Mal befahren. Die Statue „Le Géant du Tourmalet“ auf der Passhöhe ist diesem denkwürdigen Ereignis gewidmet.

Meine „Bucket List“ für eine Rennradreise in die Pyrenäen

Die 430 km lange Gebirgskette der Pyrenäen trennt die Iberische Halbinsel vom restlichen Teil Europas. Die Liste der Pässe und Touren ist lange, aber mit etwas Planung und dem richtigen Ausgangspunkt lassen sich von 2 – 3 verschiedenen Orten viele Touren fahren, so dass man in gut einer Woche voll auf seine Kosten kommt, ohne aber ständig den Ort zu wechseln. Wir haben Argeles-Gazost und Bagneres de Luchon für uns gefunden. Beide Orte sind nicht ganz so tief im Tal und bieten neben Hotels, Pension, Restaurants auch eine gute Infrastruktur mit Fahrradläden.

Von Deutschland, Österreich oder der Schweiz aus ist es eine weite Reise in die Pyrenäen. Eine Rennradreise in die Pyrenäen will geplant sein, aber mit der Auswahl der richtigen Ausgangsorte kann man richtig viele der Tour-de-France-Klassiker befahren und dabei noch einige kleine Traumpässe erkundigen. In diesem Beitrag erfahrt ihr, welche Orte sich als Ausgangsdestination für eine Rennradreise lohnen und welche Pässe sich hier wunderbar fahren lassen. Dabei sind auch ein paar einsame Routen jenseits der grossen Pässe, die man auf jeden Fall bei einer Rennrad reise in die Pyrenäen mitnehmen sollte.

Von Argèles-Gazost auf den Col du Tourmalet, Hautacam und Luz Ardiden

Der beschauliche Ort Argèles-Gazost, ca. 17 km von Lourdes ist ein Paradies für Rennradfahrer. Im Vergleich zum benachbarten Skiort Luz Saint Sauveur, der weit mehr touristisch ist und eine Vielzahl an Sportgeschäften, Restaurants und Bars bietet, geht es hier eher beschaulich zu. Doch Argèles-Gazost liegt sehr günstig. Und sollte mal der Nebel in den grünen Pyrenänenhängen liegen lohnt sich auch eine Fahrt in die religiöse Pilgerstadt Lourdes – das sollte man auf jeden Fall mal gesehen haben. In Argèles-Gazost kann man gut eine Woche zum Rennradfahren in den Pyrenänen verbringen und die Möglichkeiten für ausgedehnte Touren sind unendlich. Der Ort eignet sich perfekt für Touren über die grossen Pässe wie Col du Tourmalet und Col d Aubisque, aber auch die die Route in die Skigebiete Luz Ardiden und Hautacam lassen sich von Argeles de Gazost auf einer Rennradreise in den Pyrenänen super erreichen. Dazu kommen noch eine Vielzahl kleinerer Orte und Pässe.

Diese Pässe kannst Du ab Argèles-Gazost fahren.

  • Col du Tourmalet (2115 m)
  • Col d´Aubisque (1709 m)
  • Col du Sulour (1474 m)
  • Cirque de Troumouse (2103 m)
  • Hautacam und Col de Tramassel (1650 m) Sackgasse
  • Luz Ardiden (1715 m) Sackgasse
  • Col des Borderes (1156 m)
  • Col des Spandelles (1378 m)
  • Col de Couradugue (1360 m)

Bagnères-de-Luchon – Tourgeschichte im alten Kurort

Der altehrwürdige Kurort Bagnères-de-Luchon hat einen besonderen Flair: Prachtbauten, Kurhotels, Bäder und schöne Hotels. Alles aus einer anderen Zeit, aber das macht den schönen Ort zu einem ganz besonderen Destination. Der kleine Ort bietet eine Vielzahl an kleinen Bars und Restaurants in denen man vorzüglich Speisen kann. Die vielen Bars übertragen im Sommer auch die Tour de France und so kann man nach einer schönen Tour erstmal ein kühles Bier genießen und dabei die Tour verfolgen. Einfach herrlich. Von Bagneres de Luchon aus lassen sich die folgenden Pässe befahren.

Diese Pässe kannst Du ab Bagneres de Luchon fahren.

  • Superbagnères (1800 m)
  • Col de Peyresourde (1563 m)
  • Col d’Aspin (1489 m)
  • Col du Portillon (1293 m)
  • Port de Balès (1755 m)
  • Col des Ares (797 m)

Vorschläge für Rennradtouren in der Pyrenäen

Auf Komoot habe ich eine Collection mit ein paar Tourenvorschlägen und Highlights erstellt. Viel Spass bei der Planung der Rennradreise in die Pyrenäen. Ich werde auf jeden Fall wieder an diesen wunderbaren Ort zurückkehren, mein nächster Traum wäre eine Bikepacking-Tour vom Atlantik ans Mittelmeer.
Link zur Komoot Collection https://www.komoot.de/collection/1418513/-pyrenaeen-paesse-ab-argeles-gazost